Schwäbische zeitung bad waldsee
"Wir sind mit der psychosozialen Notfallversorgung vor Ort. Drei Helfer kümmern sich um die im Zug befindlichen Personen. Er kletterte bis zu einer sogenannten Kanzel in rund 30 Metern Höhe und weigerte sich diese Kabine wieder zu verlassen.
Aufnahmen vom Mann auf dem Kran und wie er weiterging, sehen Sie oben im Video.
Mann mit Messer auf Kran
Nun führte der Mann außerdem noch ein Messer mit sich und so habe eine Gefahr für sich selbst sowie für andere Personen in seinem unmittelbaren Umfeld nicht ausgeschlossen werden können.
Wie aus dem Polizeibericht hervorgeht, erkletterte der Mann gegen 7.30 Uhr einen Baukran auf dem Firmengelände. Wie es im Polizeibericht heißt, kletterte der Mann schließlich selbst vom Kran zurück auf den Boden.
Dort angekommen, wurde er sofort in polizeiliche Gewahrsam genommen. Die Einsatzkräfte brachten den 29-Jährigen anschließend in eine Fachklinik.
Was es mit der Aktion auf sich hatte, ist noch unklar.
Auch weil sich die Rahmenbedingungen mit Beginn von Ukrainekrieg und Inflation nochmals verschlechtert haben, sehen viele Betreiber keine Alternative mehr zu einer Schließung ihrer Gaststätten. Ein Ersatzverkehr mit Bussen wurde eingerichtet.
Am Abend stand bereits eine erste Kerze am Bahnübergang.
Traditionslokal macht völlig überraschend dicht
Seit Corona sind in der Gastronomie derlei Hiosbotschaften bundesweit an der Tagesordnung.
„Gleichzeitig wird mir dadurch aber auch eine große Last von den Schultern genommen“, fügt er hinzu. Nun ist klar, was vorgefallen ist.
Ausgelöst wurde der Großeinsatz durch einen 29 Jahre alten Mann, der sich offensichtlich in einem psychischen Ausnahmezustand befand. „Hätte ich nicht die Stadt als Verpächterin gehabt, die mir schon während der Pandemie entgegengekommen ist, wäre im Hirschen schon viel früher Schluss gewesen angesichts explodierender Kosten bei Einkauf und Energie, schwieriger Personalsuche und ausbleibenden Gästen, die seit der Inflation vielerorts nicht mehr so häufig Lokale aufsuchen und weniger konsumieren, was wir vor allem in den Wintermonaten zu spüren bekommen haben“, berichtet der Gastwirt.
So habe er den morgens frisch zubereiteten Mittagstisch zum Preis zwischen 12 und 18 Euro an Werktagen vor einem halben Jahr wieder von der Karte nehmen müssen, weil die Resonanz zu gering war.
Es geht allen gut", so Schliz.
Gleichwohl mussten sie einige Zeit ausharren, ehe der Zug evakuiert werden konnte. Zudem steht die Frage im Raum, ob der Mann vor diesem Vorfall eine Straftat begangen hat oder was ihn dazu gebracht hat. Angesprochen auf seine beruflichen Ziele, bekennt Walser: „Ich habe im Moment noch keine - aber mit absoluter Sicherheit werde ich nie mehr in der Gastronomie tätig werden.“
Auch die Stadt wurde kalt erwischt von der plötzlichen Schließung des „Hirschen“, wie die Erste Bürgermeisterin auf SZ-Anfrage einräumte.
Mann klettert auf Baukran und will dort verharren
Viele Waldseer haben sich am Dienstagmorgen gefragt, was auf dem Gelände des Erwin-Hymer-Centers vor sich geht. Uns Gastronomen wurde dieses Geld aber als Landeshilfe angekündigt in schwierigen Zeiten und nicht als Darlehen, was es nun leider geworden ist und etlichen Betrieben das Genick brechen wird oder es schon getan hat“, zeigt sich Walser wie viele andere Gasthaus-Betreiber mehr als enttäuscht von der Politik.
„Wir haben in all den Jahren sehr gut mit Herrn Walser kooperiert und wir wünschen ihm alles Gute für die Zukunft“, formulierte Monika Ludy. Ein Ausstieg wäre ohne dieses Gleisgerüst nur unter erschwerten Bedingungen möglich gewesen, der Abstand zum unsicheren Gleisbeet betrug rund 1,50 Meter.
Bahnstrecke ist wieder befahrbar
Die Zuginsassen wurden anschließend mit einem Bus nach Bad Waldsee gefahren.
Zunächst gehe es aber darum, für die bevorstehende Hochfasnet eine Lösung zu finden, wie der „Hirschen“ wenigstens kurzzeitig als Schank- und Aufwärmlokal betrieben werden könnte. Aber er sei gesundheitlich angeschlagen und ihm fehle die mentale Kraft, noch bis zur Fasnet Ende Februar durchzuhalten.
Der Hirschen ist für die Fasnet wichtig
In der fünften Jahreszeit kommt dem Waldseer „Hirschen“ bekanntermaßen alljährlich große Bedeutung zu als „warme Stub'“ für die vielen Narren.
Walser: „Das ist für Restaurants in Innenstädten zunehmend ein Problem, weil es bald an jeder Ecke Imbisse gibt mit günstigerem Essen, weil hier weniger Personalkosten anfallen.“
Die Rückzahlung der Corona-Soforthilfen des Landes, die Gastronom Walser demnächst bevorsteht, bezeichnet er schließlich als den sprichwörtlichen Tropfen, der das Fass zu Jahresbeginn zum Überlaufen gebracht habe.